Handicap in Szene gesetzt: Wanderausstellung des ISPA macht Halt im Klinikum Dortmund

14.12.2017

Ein Mann schaut eindringlich in die Kamera. Daneben der Spruch: „21 Prozent Sehkraft. Trotzdem möchte ich in eine sichere Zukunft blicken.“ Das ist nur ein Werk der Fotoreihe „Handicap in Szene setzen“, die Frank Scherer, Mitarbeiter im Patientenbegleitdienst des Klinikums Dortmund, gemeinsam mit dem „ISPA – Inklusion in Sport und Arbeit“ (ISPA) entwickelt hat. Die Wanderausstellung wurde nun für Patienten, Besucher und Mitarbeiter in der Magistrale des Klinikums eröffnet.

Handicap in Szene gesetzt: Wanderausstellung des ISPA macht Halt im Klinikum Dortmund

Die Darstellungen schildern das Bedürfnis nach der beruflichen und sozialen Teilhabe von Menschen, die von Behinderung und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Scherer selbst ist von Geburt an hörbeeinträchtigt, trägt lange keine Hörgeräte und hat Schwierigkeiten, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Im Modellprojekt ISPA, fängt er an, die Behinderungen anderer Menschen durch die Linse seiner Kamera zu betrachten. Es entstehen sehenswerte Bilder, die berühren.

 

Blick durch die Linse brachte Befreiungsschlag

 

Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Behinderung wird für Scherer zum eigenen Befreiungsschlag. „Früher habe ich mich für mein Handicap geschämt, heute trage ich sogar farbige Hörgeräte“, so Scherer. Im Sommer findet er schließlich eine Stelle im Team von Christian Wurth, Leiter des Patientenbegleitdienstes. „Herr Scherer geht offen mit seiner Einschränkung um und spricht die Menschen direkt an, das schätzen wir und vor allem unsere Patienten sehr“, so Wurth.

 

ISPA unterstützt Menschen mit einer Behinderung beim Sprung auf den Arbeitsmarkt. Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Arbeit und Soziales und gemeinsam ausgeführt durch das Jobcenter Dortmund, die Agentur für Arbeit Dortmund und die Grone Bildungszentren NRW gGmbH. Die Mitarbeiter von ISPA sensibilisieren Unternehmen in der Region für das Thema der beruflichen Inklusion bei Behinderung.

 

Fotoausstellung bis zum Frühjahr im Klinikum

 

Bis Ende März 2018 können Interessierte die Wanderausstellung in der Magistrale des Klinikums Dortmund rund um die Uhr besuchen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

 

(Von Myriam Moser, Volontärin der Unternehmenskommunikation)

 

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